05.02.24

Sondlerknigge

Knigge für Sondler: Die Kunst des respektvollen Umgangs mit der Vergangenheit

Sondler-Knigge

Einleitung

Sondler sind Geschichtsbegeisterte und Archäologie-Enthusiasten, die sich leidenschaftlich für das Aufspüren von Relikten vergangener Zeiten interessieren. Doch während diese Aktivität auf den ersten Blick unkompliziert erscheinen mag, gibt es eine Reihe von unausgesprochenen Regeln und Verhaltensweisen, die man als Sondler kennen sollte. Dieser Blogbeitrag widmet sich dem Knigge für Sondler, der nicht nur den richtigen Umgang mit historischen Funden betont, sondern auch den Respekt vor Natur, Kultur und anderen Menschen.

1. Kenne die Gesetze und Vorschriften

Bevor du überhaupt anfängst zu Sondeln, ist es entscheidend, sich über die lokalen Gesetze und Vorschriften im Klaren zu sein. In vielen Ländern ist das unerlaubte Suchen und Ausgraben von Artefakten illegal und kann ernsthafte rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Informiere dich also gründlich über die Gesetze in deiner Region und respektiere sie.

2. Respektiere die Natur / Schliesse deine Löcher

Beim Sondeln ist es wichtig, die Umwelt zu respektieren. Grabe keine Löcher, die du nicht wieder ordnungsgemäss verschliesst. Unverschlossene Löcher können für Tiere (und für Menschen) gefährlich sein. Zum Beispiel scheucht man bei der Suche im Wald immer mal wieder ein Tier auf. Dieses kann bei der Flucht in ein offenes Loch treten und sich im schlimmsten Fall ein Bein brechen. Bei tieferen Löchern kann ein kleineres Tier reinfallen und kommt nicht mehr raus und verhungert. Ebenfalls soll man keine Pflanzen oder Lebensräume von Tieren zerstören. Hinterlasse die Natur so, wie du sie vorgefunden hast.

3. Nimm den ausgegrabenen Müll mit

Beim Sondeln ist der Grossteil der Funde uninteressanter Müll. Es ist ein ungeschriebenes Sondlergesetz, dass man diesen Müll mitnimmt und ihn im Altmetall entsorgt. Manchmal kommt es auch vor, dass man bei einem grossen Objekt zu graben anfängt und es schlussendlich nicht komplett aus dem Boden bekommt (z.B. Maschendrahtgitter). Diese bitte wieder so vergraben, dass sich niemand dran verletzen oder sich ein Tier darin verfangen kann.

Aber schon aus Eigennutz sollte man allen ausgegrabenen Müll mitnehmen. Erstens gräbt man beim nächsten Besuch nicht wieder den selben Mist aus und zweitens kann es sein, dass der Müll über einem wertvollen Objekt liegt und dieses maskiert. Es gibt Stellen da muss einfach zuerst der ganze neuzeitliche Müll raus und dann kommen darunter die wertvollen Funde aus der Vergangenheit.

Ein weiterer wichtiger Grund: Nimmt man den Müll mit, macht man auch etwas für die Natur und den Umweltschutz. Es ist erschreckend, was in der Natur an Müll rumliegt. So können Sondler einen Beitrag leisten, damit wenigstens weniger Metallmüll im Wald liegt. Es bleibt immer noch genug Plastikmüll übrig, denn man mit dem Detektor nicht finden kann.

4. Kenne deine Funde

Als Sondler solltest du ein grundlegendes Verständnis für die Artefakte haben, die du findest. Wenn du auf etwas Stösst, das von historischem Wert sein könnte, informiere die örtlichen Behörden oder Archäologen. Bei grösseren Funden, z.B. grosser Münzschatz oder ein altes Grab mit Grabbeigaben sollte man augenblicklich mit dem Graben aufhören und die Archäologie informieren. Bei archäologisch wichtigen Funden ist nicht nur das Fundobjekt wichtig, sondern auch der ganze Fundzusammenhang. Das Wissen über die Geschichte und Herkunft deiner Funde ist nicht nur für dich selbst bereichernd, sondern trägt auch zum Erhalt des kulturellen Erbes bei.

Ebenfalls gibt es Gebiete, wo in den Weltkriegen explosive Geschosse/Granaten eingesetzt wurden. Nicht immer sind diese explodiert (Thema Blindgänger). Die Zünder sind oft auch heute noch aktiv und können beim Bewegen eines Objektes auslösen. Man sollte deshalb auch eine grundlegende Kenntnis solcher Kampfmittel haben, damit man diese als solche erkennt und sofort mit dem Graben aufhört. Diese Objekte müssen sofort den entsprechenden Behörden gemeldet werden, damit sie fachgerecht entschärft und entsorgt werden können.

5. Respektiere das Eigentum anderer

Respektiere immer das Eigentum anderer Menschen. Sondle nicht auf privatem Land ohne Erlaubnis des Eigentümers. Wenn du auf öffentlichem Land suchst, sei höflich zu anderen, die ebenfalls die Gegend nutzen. Vermeide es, in stark frequentierten Bereichen zu sondeln, um Konflikte zu vermeiden.

6. Teile dein Wissen

Eines der schönsten Dinge an der Sondlerszene ist die Gemeinschaft. Teile dein Wissen und deine Erfahrungen mit anderen Sondlern. Sei bereit, Anfängern zu helfen und Tipps weiterzugeben. Die gemeinsame Leidenschaft für Geschichte und Archäologie verbindet Menschen und kann zu neuen Freundschaften führen.

Fazit

Der respektvolle Umgang mit der Vergangenheit und der Umwelt ist entscheidend für Sondler. Indem man die Gesetze respektiert, die Natur schützt, sein Wissen teilt und das Eigentum anderer achtet, kann man nicht nur ein verantwortungsbewusster Sondler sein, sondern auch einen positiven Beitrag zum Erhalt unseres kulturellen Erbes leisten. Denke daran, dass die Kunst des Sondelns nicht nur darin besteht, Schätze zu finden, sondern auch darin, sie mit Respekt und Würde zu behandeln.