30.03.25

rehkitz

Achtung in der Brut- und Setzzeit: Rücksicht beim Sondeln im Wald

Die Natur erwacht, die Wälder sind voller Leben – und genau jetzt beginnt die sensible Brut- und Setzzeit. Während dieser Zeit bringen viele Wildtiere ihren Nachwuchs zur Welt oder ziehen ihre Jungtiere auf. Wer mit dem Metalldetektor unterwegs ist, sollte besonders rücksichtsvoll sein, denn das unbedachte Durchstreifen von Unterholz und Wiesen kann Vögel, Rehkitze und andere Wildtiere empfindlich stören.

Warum ist die Brut- und Setzzeit so wichtig?

Von März bis Juli sind viele Tierarten mit der Aufzucht ihrer Jungen beschäftigt. Besonders bodenbrütende Vögel, Rehe, Hasen und Wildschweine sind in dieser Phase auf geschützte Rückzugsorte angewiesen. Werden sie aufgescheucht oder dauerhaft gestört, kann das für den Nachwuchs fatale Folgen haben. Vögel verlassen möglicherweise ihr Nest, Rehkitze, die in hohem Gras oder unter Sträuchern gut getarnt liegen, könnten orientierungslos werden oder von ihren Müttern nicht mehr angenommen werden.

Woran erkennt man, dass man Wildtiere stört?

Achte bei deinen Sondelgängen auf folgende Anzeichen:
  • Vögel verhalten sich ungewöhnlich laut oder aufgeregt. Sie rufen Warnsignale aus und bleiben in der Nähe, anstatt wegzufliegen. 
  • Bodenbrüter versuchen, dich vom Nest wegzulocken. Manche Vögel täuschen Verletzungen vor oder flattern hektisch umher. 
  • Plötzlich auffliegende Vögel. Ein Vogel, der sonst früh flüchten würde, bleibt ungewöhnlich lange sitzen und fliegt erst im letzten Moment panisch auf. 
  • Jungtiere oder Nester in Bodennähe. Besonders Rehkitze und Junghasen liegen oft gut versteckt im Gras und verlassen sich auf ihre Tarnung.

Wie kann man Rücksicht nehmen?

Um Wildtiere während dieser empfindlichen Phase nicht unnötig zu stören, solltest du folgende Regeln beachten:
  • Bleibe auf den Wegen oder halte dich an offene Flächen. Vermeide es, querfeldein durch dichtes Unterholz zu laufen. 
  • Halte Abstand, wenn du ein Nest oder Jungtiere entdeckst. Verlasse das Gebiet vorsichtig und ohne Lärm. 
  • Fasse weder Eier noch Jungvögel/-tiere an. Die Eltern könnten das Nest verlassen, was den Tod der Küken oder Jungtiere bedeuten könnte. 
  • Leine deinen Hund an. Bist du mit einem Hund unterwegs, leine diesen unbedingt an. Hunde können Wildtiere aufschrecken oder Jungtiere aufspüren. 
  • Verzichte auf nächtliches Sondeln. Viele Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv – eine Störung kann ihre natürliche Lebensweise beeinträchtigen.

Fazit

Sondeln ist ein spannendes Hobby, das uns in die Natur führt – aber genau deshalb tragen wir auch eine Verantwortung für ihre Bewohner. Mit ein wenig Aufmerksamkeit und Rücksicht kann jeder Sondler dazu beitragen, Wildtiere während der Brut- und Setzzeit zu schützen. Genieße deine Zeit im Wald, aber denke daran: Die Natur ist nicht nur unser Abenteuerplatz, sondern auch das Zuhause vieler Tiere.

Bleib respektvoll und achtsam – für eine lebendige und gesunde Umwelt!